Reckahner Modelle zur inklusiven Unterrichtsgestaltung

Diese Website befindet sich momentan im Aufbau, nach und nach werden die Seiten mit den Angeboten zur Unterrichtsplanung eingearbeitet.

Seit Dezember 2019 fördert die Robert Bosch Stiftung das Vorhaben “Reckahner Modelle zur inklusiven Unterrichtsplanung” (ReMi).

Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung und Verbreitung von Hilfsmitteln für didaktische Diagnostik, individuelle Rückmeldungen und individuell passende Lernmaterialien und -gelegenheiten.  Das Vorhaben unterstützt Lehrende und Lernende in den Bereichen der grundlegenden Bildung im inklusiven Unterricht mit heterogenen Lerngruppen vom Anfangsunterricht an bis zum Mittleren Abschluss.

Begründung: Die Arbeit an den Hilfsmitteln für inklusiven Unterricht orientiert sich an den seit 2017 vorliegenden „Reckahner Reflexionen zur Ethik pädagogischer Beziehungen“. Zwei der zehn Leitlinien sind vor allem didaktisch und diagnostisch relevant, weil mit ihnen angestrebt wird, Anerkennung im Unterricht in auf Lerninhalte bezogenen Dialogen zu kultivieren.

Die Leitlinien Nr. 3 und Nr. 8 der „Reckahner Reflexionen zur Ethik pädagogischer Beziehungen“ lauten wie folgt:

Nr. 3: Bei Rückmeldungen zum Lernen wird das Erreichte benannt. Auf dieser Basis werden neue Lernschritte und förderliche Unterstützung besprochen.

Nr. 8: Es ist nicht zulässig, dass Lehrpersonen und pädagogische Fachkräfte Produkte und Leistungen von Kindern und Jugendlichen entwertend und entmutigend kommentieren.

Schwerpunkte: Die Einsicht, dass jedes Kind auf seiner Stufe kompetent ist, ist grundlegend für die geplanten Hilfsmittel. Den Schwerpunkt des Vorhabens bilden dabei diagnostisch-fachdidaktische Stufenmodelle im Sinne des Formativen Assessment (einschließlich Self- und Peerassessment), indem sie für die einzelnen Stufen die Benennung von erreichten Lernständen und jeweils dazu passenden pädagogischen Angeboten kombinieren. 

Für die folgenden 14 Domänen sollen Stufenmodelle entwickelt werden:

Deutsch, Mathematik, Englisch, Soziales Lernen / Politische Bildung, Ethik, Geografie, Geschichte, Physik, Chemie, Biologie, Kunst, Musik, Sport / Bewegung, Arbeitslehre / Textil / IT.

Zu entwickelnde Produkte:

  • In den 14 Fachdidaktiken werden Stufenmodelle für individuell-obligatorische Kerncurricula, die sich auf essentielle Fachinhalte beziehen, entwickelt. Zu jeder Stufe werden passende Lernbausteine benannt, die dazu da sind, dass Kinder und Jugendliche ihre individuell anstehende nächste Stufe erreichen. Kontinuierlich werden die einzelnen Lernenden unterstützt, damit sie ihren individuell bestmöglichen Bildungsabschluss erreichen. Die Lernbausteine sind in vorbereiteten Umgebungen wie „Lernbüros“ oder „offenen Klassenräumen“ notwendig für das individualisierten Lernen in inklusiven Schulen (=Lernen in der Freiarbeit).
  • Hinzukommen Anleitungen für die Arbeit in einem freien Kindercurriculum, in dem die eigenen Themen und Interessen der Kinder und Jugendlichen zentral sind (=Lernen in individuellen oder gemeinsamen Projekten)
  • Hinzukommen außerdem Anregungen für das „Lernen am gemeinsamen Gegenstand“ anhand von ausgewählten Unterrichtsvorhaben in denen für Klassen oder Gruppen Zugänge von heterogenen Lernausganglagen aus ermöglicht werden.

Jedes Stufenmodell wird ergänzt um eine Literaturliste, die über in dem Fach vorliegende weitere Stufenmodelle und geeignete Online-Angebote informiert und diese knapp charakterisiert.